Die Oste - von der Quelle bis zur Mündung
Schirmherr: der Niedersächsische Minister Heiner Ehlen
Veranstalter: Arbeitsgemeinschaft Ostland e.V.


Malerische Oste

Von der Quelle bis zur Mündung


Wolf-Dietmar Stock, Oste bei Rockstedt, 1984
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Die Oste ist malerisch. Mit einer Wanderausstellung über drei Stationen will dies die Arbeitsgemeinschaft Osteland unter Beweis stellen. Wenn der Schirmherr der Ausstellung, der Niedersächsische Minister Heiner Ehlen, die Oste-Ausstellung am 19. Mai 2006 im Bremervörder Bachmann-Museum eröffnet, werden sich die ehemaligen Archivräume des Amtshauses in eine Schatztruhe mit kostbaren Gemälden verwandelt haben.
Mitten durch das Land zwischen Elbe und Weser strömt ein stiller Fluss, der nach der letzten Eiszeit unserer Landschaft ihr reizvolles, abwechslungsreiches Gesicht gab. Diese Region vom renaturierten Tister Bauernmor mit dem Rastplatz von Tausenden von Kranichen bis zu den Seehund-Bänken auf dem Hullen bei Balje stellt einen einzigartigen Naturraum dar. Darüber hinaus ist sie eine beachtenswerte, fast vergessene Landschaft der Maler. Nahezu einhundert Werke von früher bis heute konnten ausfindig gemacht werden und belegen, dass die Oste im wörtlichen Sinne "malerisch" war – und ist. Der Organisator der Ausstellung, Wolf-Dietmar Stock, entdeckte bei seinen Recherchen an der Oste
gleich vier Künstlerorte.


Karl Holleck-Weithmann, Oste bei Granstedt, 1905
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Die Sommerakademie
an der Oste bei Zeven

Nachdem der Fotograf, Kunstliebhaber und Heimatforscher Ernst Müller-Brauel (1867-1940) im Jahr 1896 zusammen mit dem von ihm verehrten, kunstsinnigen Marschendichter Hermann Allmers (1821-1902) das Künstlerdorf Worpswede kennengelernt hatte, muss ihn der Gedanke beschäftigt haben, auch sein Zevener Sachsenheim, das 1899 fertig wurde, zum künstlerischen Zentrum werden zu lassen.

Hamburger Maler
in Himmelpforten

Julius von Ehren, Enten im Mühlenbach, um 1896
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Über viele Jahre war das Dorf eine Niederlassung des jungen „Hamburgischen Künstlerclubs“. Hier schufen die jungen Talente noch vor ihrem Bekanntwerden die Bilder, die sie 1896 erstmals in einer Ausstellung des Hamburger Kunstvereins in Hamburg zeigten. Ihre freundlichen impressionistischen Farben titulierten die Kritiker als „Spinat mit Ei“. Die Himmelpfortener Künstlerkolonie auf Zeit wird mit ausgewählten Bildern von Julius Wohlers (1867-1953) und Julius von Ehren (1864-1944), vertreten sein.

Osten als Künstlerort

Diedrich Rusch, Ostepanorama, 1949
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Eine weitere Überraschung hält die untere Oste bereit: In der ehemaligen Gerichtstadt Osten wurde der Maler Diedrich Rusch (1863-1959) als Sohn eines in den Walfang investierenden Kaufmanns geboren. Nach seinem Studium in Weimar kehrte Rusch in seinen Heimatort zurück und schuf hier bis zu seinem Tod beeindruckende Panoramen von dem malerischen Flecken am Ostedeich.

Karlsruher Maler in
Neuhaus an der Oste

Karl Otto Matthaei, Ewer am Hullen, um 1899
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Die Anziehungskraft des Flusses lässt auch dort nicht nach, wo er breiter wird und dem Meer zuströmt. 1899 trugen sich sieben Künstler der Karlsruher Malerakademie ins Gästebuch von Ramm’s Hotel in Neuhaus ein: Karl Otto Matthaei, Eduard Euler, Friedrich Mißfeld, Wilhelm Laage, Carl Biese, Ernst Wiemann und Hermann Daur, die auch in Duhnen und Altenbruch im Sommer künstlerische Studien trieben. Zumindest Karl Otto Matthaei (1863-1931) hinterließ eine Reihe von wunderschönen Oste-, Aue- und Neuhaus-Motiven, welche die malerische untere Oste belegen.

Der Bremervörder Hafen

Heinrich Köster, Der Bremervörder Hafen, um 1905
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Dass der aus Scheeßel stammende Bremer Maler Professor Ernst Müller-Scheeßel (1863-1936) auf seinen malerischen Entdeckungstouren wiederholt in Bremervörde Station machte und den Hafen künstlerisch verarbeitete, gehört zu den Neuigkeiten der Ausstellung, ebenso wie die Hafenbilder des Worpsweder Malers Paul Ernst Wilke (1894-1972) und das elegische Bild von Heinrich Köster (1883-1909).

Gegenwartskunst
an der Oste

Raimund Adametz, An der Oste, 2005
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Der orgelspielende Maler und poetische Bildweber Raimund Adametz lässt in einer originellen Darstellung Hausfenster zu Augen werden, die neugierig über den Deich schauen.

Die Termine

Wanderausstellung
„Die Oste - von der Quelle bis zur Mündung“
im Jahr 2006:

Bachmann-Museum, Bremervörde (20. 5. - 3. 9. 06)
Kleine Galerie Neuhaus (2. 7. - 3. 9. 06) und
Handwerkermuseum, Sittensen 12. 9.-30. 10. 06)

Zu den Ausstellungen erscheint ein ausstellungsbegleitendes Buch: „Die Oste von der Quelle bis zur Mündung“. Elke Loewe und Wolf-Dietmar Stock geben es heraus. Es hat 320 Seiten im Format 13,5 x 24 cm, etwa 250 Abbildungen in Farbe. ISBN 3- 88 132 303-1, 18 Euro.


Arbeitsgemeinschaft Osteland e. V.
www.osteland.de